Revolution Bremen-Benin: nicht nur sportlich / Erfahrungsbericht

Am Sonntag, dem 9. Oktober 2022, hörten und sahen wir einen fulminanten, bilderreichen und inhaltsschweren Vortrag von Katrin Meyer über ihr Projekt in Benin.
( https://alleins-bremen.de/persoenliche-einblicke-westafrika-benin-sonntag-8-okboter-18-uhr/ )

Sie und ihr Mann Koffi fördern seit jetzt mehr als 7 Jahren Kinder in dem westafrikanischen Land, indem sie ihnen das Fußballspielen kostenfrei in einer selbst gegründeten Akademie möglich machen.

Geld verdienen mit Ananasverkauf. Jeden Tag auf der Straße.

Atemberaubend, intensiv, beklemmend und so ganz anders stellt sich dieses Land mit Sand und Sand und Sand dar. Ausbildungen gibt es kaum, man lebt von einem auf den anderen Tag. Ein Familiengefüge, wie wir es kennen, ist dort auch quasi nicht vorhanden. Mütter bringen ihre Kinder durch, Väter leben für sich, oft verantwortungslos im Hinblick auf die Kinder. Man ist quasi nie allein; in Gruppen unterwegs zu sein, ist praktischer und sicherer. Denn es passiert immer mal was Unvorhergesehenes, das man besser zu dritt oder mehreren lösen kann.

Wie wir in die Welt von Benin eintauchten und uns von Katrin in ein ganz andere Zusammenhänge mitnehmen ließen, liest du hier:

Wir erfuhren viel über das bedrückend perspektivlose Leben in diesem Land. Frauen verkaufen auf der Straße Waren, um sich und ihre Kinder zu ernähren. Wie viel kann man täglich auf immer den gleichen Straßen einer Stadt verkaufen? Wie körperlich anstrengend ist es, sein eigenes Wahrenlager am und auf dem Körper dabei haben zu müssen?

Der Sand ist auf den Straßen, die einfach festgefahrener Sand sind. Und in den Häusern, denn er weht dauernd hinein. Fenster sind einfache Löcher. Eine Tür hält den Sand auch nicht auf. Täglich wird der Sand wieder hinaus gefegt. Nippes gibt es deswegen in den Häusern nicht, alles wäre dauernd versandet.

Typisch ist es, eine warme Malzeit am Tag zu essen. Wann man sie wo mit wem isst, ist unbestimmt, ergibt sich. Nicht für morgen planen, den heutigen Tag leben, ist tägliche Realität.

Das Leben findet auf der Straße statt. Ca. 60 % der Kinder gehen in die staatliche Schule. Auch diese kostet ca. 40 € im Jahr, für viele unerschwinglich. Sie kommen in die Schule und der Lehrer spricht nur französisch. so sind sie die ersten Jahre nur damit beschäftigt, so leidlich zu verstehen, was er sagt. Lesen und schreiben ist dann schon das höchste der Gefühle, was gelernt wird.
Anschließend hängen die Kinder in kleinen Gruppen auf der Straße rum, denn zu Hause gibt es immer was zu tun, als ein Kind von 5 oder 10 anderen. Da ist die Straße attraktiver.

Die kleinen Geschäfte sind z.b. Maniküre und Fingernägel lackieren, Kabelverkauf, selbstgemachte Snacks verkaufen, Kleiderverkauf, Reparatur von allem Möglichen etc.

Ein Haus bauen funktioniert mit einfachen Mitteln. Sand ist immer da. Zement wird besorgt und die Steine werden in Formen selbst an der Baustelle ausgegossen, an der Luft trocknen gelassen und später verbaut. Holzständer müssen genügen.

Die Revolution, die Katrin und Koffi gestalten

Koffi ist ehemaliger Profifußballer aus Benin. Er möchte den Kindern und Jugendlichen in seinem Land eine wirkliche Perspektive geben. Darum können sie in der AKADEMY KABONGO SPORTS DE PARAKOU ET KANDI en ALLEMAGNE kostenfrei Fußball spielen.
Sie sollen in ihrem eigenen Land Mut und Zuversicht haben, etwas aus sich zu machen. Zugehörigkeit, innere Stabilität, Ausrichtung und mehr gibt ihnen der Fußball in dieser Gemeinschaft.

Katrin hat einen Sponsor in Bremen gefunden, die Firma Cody´s, die, dankbar für ihren eigenen Erfolg, der Welt etwas zurück geben möchte. So kann der Verein mit relativ wenig Geld doch sehr viel in Benin bewirken.

Es gibt auch private Fußballakademien in Benin. Sie kosten dann ca. 600 € im Jahr, eine Summe, die nur wenige aufbringen können. Um so fulminanter ist es, dass in dieser Akademie niemand etwas zahlen muss. Ca. 16 Trainer trainieren die Jungens, aber inzwischen auch Mädchen. Bezahlt werden die Trainer durch den Verein, der Gelder hier in Deutschland einsammelt.

Hier kann man inzwischen viele Videos ansehen über die Aktivitäten des Vereines:
https://www.youtube.com/channel/UCG9DQGBkMK-4SDU47Sd1ZdQ

Katrin und Koffi erfüllten sich und einigen Kindern aus ihrer Akademie vor ca. 3 Jahren einen großen Traum, indem sie, gesponsort, ca. 15 Kinder aus Benin nach Bremen Borgfeld für 14 Tage zum Austausch her holten.

Hier kannst du den sehr eindrücklichen Bericht darüber ansehen:

Das, was es mit den jungen Menschen gemacht hat, ist soo berührend, anzusehen. Wie sie im Spiegel des Außen erst richtig erkennen, wie gut sie sind, wie einzigartig sie wertgeschätzt werden. Selbstbewusstsein wächst beim Zusehen. Soo schön.

Die Akademie:

Jetzt Ende Oktober fahren die beiden, Katrin und Koffi, wieder für 4 Wochen nach Benin und bringen ihr Projekt voran.
Wir haben besprochen, dass es eine Fortsetzung im Alleins gibt, denn die Story ist so spannend, dass wir gerne ein weiteres Mal an den Lippen von Katrin hängen, um auch mehr über das Leben in Benin und die Rolle der Frauen zu erfahren.

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